• 29.12.2023
  • WIRTSCHAFT UND WETTBEWERB (WuW)

Das Google-Datenverfahren – ein Verfahren mit Signalwirkung, auch für den DMA

Das Google-Datenverfahren des Bundeskartellamts entfaltet Signalwirkungen für die Auslegung von § 19a GWB, für das Verhältnis der Norm mit dem Digital Markets Act (DMA) sowie für das Verständnis des DMA selbst. Das Bundeskartellamt sah in Googles diensteübergreifender Datenverarbeitungspraxis einen Verstoß gegen § 19a Abs. 2 Nr. 4 GWB und erstreckte über die Verpflichtungszusagen – in Abstimmung mit der Kommission – die Verpflichtung des Art. 5 Abs. 2 DMA auf Google-Dienste, die nicht als zentrale Plattformdienste benannt wurden. Das Verfahren zeigt auf, wie der DMA zukünftig auf Verfahren nach § 19a GWB einwirken wird. Dabei werden Grenzen einer neben dem DMA bestehenden parallelen Rechtsdurchsetzung gemäß § 19a GWB sowie mögliche Chancen eines solchen Vorgehens deutlich.

The Google Data Case
The Bundeskartellamt’s proceedings against Google’s data practices elucidate the interpretation of Sec. 19a of the German Competition Act, the relationship between Sec. 19a and the Digital Markets Act (DMA) and the interpretation of the DMA itself. The Bundeskartellamt considered Google’s data practices to be a potential violation of Sec. 19a (2) No. 4. The commitments extend the scope of the obligations of Art. 5(2) DMA to services that have not been designated as a core platform service. The Google data case clarifies the limits of parallel enforcement under Sec. 19a alongside the DMA as well as possible opportunities for such an approach. The DMA calls for a close coordination between NCAs and the Commission to ensure consistent decision making.

WIRTSCHAFT UND WETTBEWERB (WuW)

Quelle:
WIRTSCHAFT UND WETTBEWERB (WuW)

Fundstelle:
WuW 2023, 659-663

Autoren:
Jan-Frederick Göhsl