• 18.12.2024
  • WIRTSCHAFT UND WETTBEWERB (WuW)

Anwendbarkeit des § 19a GWB nach Einführung des DMA

Mit dem Digital Markets Act und dem § 19a GWB liegen ähnliche Regelungen für das Verhalten von Torwächtern in digitalen Märkten auf europäischer und nationaler Ebene vor. Trotz der Vorrangstellung des DMA verbleiben Aufgriffsmöglichkeiten unter § 19a GWB. Dies gilt auch für die Anwendung künstlicher Intelligenz (KI), die bisher nicht eigenständig als zentraler Plattformdienst im DMA reguliert wird. Bei der Anwendung von KI besteht einerseits die Gefahr, dass Unternehmen diese für Hebelungs- und Abschottungsstrategien nutzen. Andererseits verspricht die Integration von KI Produktverbesserungen, die gegen mögliche Wettbewerbsbeschränkungen abgewogen werden müssen. Daher erscheint der flexiblere Ansatz des § 19a GWB in manchen Situationen zielführender als die Regelungen des DMA.

Discussion on the Applicability of § 19a GWB after the Introduction of the DMA: Case Study on the Emergence of Large Language Models
The Digital Markets Act (DMA) and § 19a GWB offer similar regulations for gatekeepers in digital markets at both the European and German level. Despite the DMA’s precedence, enforcement opportunities under § 19a GWB do remain. This concerns especially artificial intelligence (AI) as it has not been independently regulated as a core platform service under the DMA. While the use of AI by companies poses the risk of leveraging and foreclosure strategies, it also promises product improvements. Balancing these risks with potential competitive restrictions suggests that the more flexible § 19a GWB might sometimes be more effective than the regulations of the DMA.

WIRTSCHAFT UND WETTBEWERB (WuW)

Quelle:
WIRTSCHAFT UND WETTBEWERB (WuW)

Fundstelle:
WuW 2024, 629-638

Autoren:
Mette Alfter
Anna Basten
Antonia Mather
Sebastian Mertesacker
Steffen Reinhold