• 06.02.2024
  • WIRTSCHAFT UND WETTBEWERB (WuW)

Kollektivklagen wegen Kartellrechtsverstößen – Paradigmenwechsel durch das Verbandsklagenrichtlinienumsetzungsgesetz?

Verbandsklagen wegen Kartellrechtsverstößen sind in Deutschland bislang nur eingeschränkt vorgesehen. Insbesondere im Kartellschadensersatzrecht ist der Mangel an effektiven kollektiven Klageinstrumenten vielfach auf Kritik gestoßen. Zumindest auf dem Papier bringt das im Oktober 2023 in Kraft getretene Verbandsklagenrichtlinienumsetzungsgesetz weitreichende Änderungen. Denn mit der neuen Abhilfeklage können Verbände nun auch Zahlungsansprüche verfolgen. Für Kartellschadensersatzverfahren dürfte sich allerdings kaum etwas ändern. Die Abhilfeklage steht allein für b2c-Sachverhalte zur Verfügung. Vor allem werden die hohen Anforderungen an die Gleichartigkeit der Ansprüche sowie der faktische Ausschluss einer Drittfinanzierung der Klageerhebung regelmäßig entgegenstehen.

Representative cartel damages actions – Will the German Act implementing the EU Representative Actions Directive bring a paradigm shift?
Until recently, representative actions for violations of antitrust law were only available to a limited extent in Germany. The lack of effective collective redress instruments in cartel damages proceedings has been widely criticized. On paper, the German Act implementing the EU Representative Actions Directive brings about significant changes. However, little is likely to change for cartel damages proceedings. From the outset, the new redress action is limited to consumer harm. Above all, the demanding requirements for the similarity of the claims as well as the de facto exclusion of third-party litigation funding will regularly prevent the filing of cartel damages actions.

WIRTSCHAFT UND WETTBEWERB (WuW)

Quelle:
WIRTSCHAFT UND WETTBEWERB (WuW)

Fundstelle:
WuW 2024, 63-69

Autoren:
Heiner Mecklenburg
Johannes Brinkschmidt